Resident Evil: Genesis von Keith R.A. DeCandido ist die Romanadaption des Films Resident Evil (2002) und bietet Fans der Reihe eine literarische Version der Ereignisse, die sich um die finsteren Machenschaften der Umbrella Corporation und den Ausbruch des T-Virus drehen. Die Handlung folgt Alice, die in einem unterirdischen Forschungskomplex, bekannt als „Hive“, ohne Erinnerungen aufwacht und bald in einen Albtraum aus Monstern und Zombies gerät. Gemeinsam mit einer Spezialeinheit, die ebenfalls auf den Notfall im Hive reagiert, muss sie die Ausbreitung des tödlichen Virus aufhalten und kämpft dabei ums Überleben.
DeCandido hält sich eng an die Ereignisse des Films, fügt aber durch die literarische Form zusätzliche Details und innere Monologe der Charaktere hinzu. Dies ermöglicht es, den Lesern mehr Einblick in die Gedanken und Emotionen von Alice und den anderen Figuren zu erhalten, was im Film weniger möglich ist. Der Roman gibt auch Hintergrundinformationen zur Umbrella Corporation und erklärt einige der wissenschaftlichen und technologischen Aspekte, die im Film nur angerissen werden, was die Geschichte für Leser nachvollziehbarer und zugänglicher macht.
Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut, und die Erzählweise sorgt dafür, dass das Tempo der Handlung kontinuierlich hoch bleibt. Die Gefahr durch die Zombies und anderen mutierten Kreaturen wird eindrucksvoll beschrieben, was die unheimliche und bedrückende Atmosphäre des Hives lebendig werden lässt. Die Action-Szenen sind packend und gut visualisiert, was die düstere Stimmung des Resident Evil-Universums unterstreicht und die Leser direkt ins Geschehen hineinzieht.
Ein kleiner Kritikpunkt für Fans könnte sein, dass sich der Roman stark am Film orientiert und daher wenig neue Handlungselemente oder überraschende Wendungen bietet. Leser, die den Film bereits kennen, könnten manche Szenen daher vorhersehbar finden. Dennoch liefert die Adaption eine solide und unterhaltsame Lektüre, die sowohl für Resident Evil-Fans als auch für Neueinsteiger geeignet ist.
